Investitionen in den Kapitalstock einer Volkswirtschaft sind eine Voraussetzung für die langfristig positive Entwicklung der Produktivität. In der kurzen Frist sind die Bruttoanlageinvestitionen außerdem eine wichtige Komponente der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Dabei verstärken die Investitionsgüterkäufe durch ihre ausgeprägten Fluktuationen die Ausschläge im konjunkturellen Zyklus
Mit Hilfe von spezifischen Regressionsmodellen wird die kurz-, mittel-, und langfristige Entwicklung der Nachfrage nach Investitionsgütern prognostiziert. Dabei werden alle verfügbaren Daten in die Betrachtung mit einbezogen, die im Zuge des Investitionsprozesses anfallen und für die Investitionsentscheidung relevant sind.
Ausschlaggebend für das Niveau der Investitionsgüternachfrage in einem bestimmten Zeitintervall ist Punkt 3: Die Unternehmen streben i. A. eine optimale Größe des Kapitalstocks an und reagieren dementsprechend auf Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität. Die notwendige Kapazitätsanpassung erfolgt dann über getätigte bzw. ausbleibende Investitionen. Die statistischen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Segmenten werden durch Regressionsmodelle, welche die jeweiligen Datenreihen miteinander verknüpfen, abgebildet. Durch die simultane Betrachtung möglichst vieler Teilaspekte eines Investitionsgütermarktes läßt sich im Resultat eine signifikante Verbesserung der Treffsicherheit der Prognosen erreichen. Außerdem wird durch die explizite Berücksichtigung des zeitlichen Verlaufs die Lag-Struktur der Investitionsentscheidungen (recognition lag, implementation lag etc.) mit erfaßt. Als wichtiges Ergebnis liefert die ökonometrische Analyse zudem eine Aufteilung der Investitionsgüternachfrage in die beiden Komponenten Ersatz- und Erweiterungsinvestition.
Infolgedessen ist es möglich, für den jeweiligen Zeitraum das Verhältnis von benötigtem zu verfügbarem Kapitalbestand zu schätzen. In Verbindung mit den Annahmen über den längerfristigen Expansiospfad einer Volkswirtschaft kann dadurch bei der Prognoserechnung die gleichgewichtige Entwicklung von Investionstätigkeit, gesamtwirtschaftlicher Nachfrage, Güterverkehrsleistung und Kapitalstock sichergestellt werden. Bei den Kurzfristprognosen auf Basis von Quartals- bzw. Monatswerten kommen ergänzend zur multiplen Regression auch zeitreihenanalytische Verfahren zum Einsatz.